Seit Jahrzehnten setzen sich Feminist*innen, Frauen- und Menschenrechtler*innen für die Bekanntmachung und für die Beseitigung von sexualisierter Gewalt in bewaffneten Konflikten ein. Das scheinbar mit Erfolg. Sexualisierte Gewalt ist von einer unterschlagenen und herabgesetzten Angelegenheit zu einem festen Bestandteil der Agenden globaler Friedens- und Sicherheitspolitik und des internationalen Strafrechts avanciert.
Es ist zu bemerken, dass die globale Politik vor allem eine ganz bestimmte Form sexualisierter Gewalt repetitiv in den Vordergrund gerückt hat: den Einsatz von sexualisierter Gewalt als Kriegswaffe. Dies stellt eine Entwicklung dar, die von einigen Forscher*innen kritisch betrachtet wird.
Diese Arbeit befasst sich mit eben dieser Skepsis und erforscht die Aspekte, die Kritiker*innen an der Behandlung von sexualisierter Gewalt als Kriegswaffe beanstanden, wenn diese als „Bedrohung für die nationale wie globale Sicherheit“ verstanden wird.
Vorrangig werden kritische feministische Arbeiten analysiert, die aus dem Bereich der International Relations forschen. Da sich die Handhabung von sexualisierter Gewalt gegen Frauen im Krieg in einem geopolitischen Rahmen abspielt, gehe ich von der Annahme aus, dass das Thema nicht getrennt von imperialen gegenderten Machtungleichverhältnissen betrachtet werden darf. Als Reaktion darauf nehmen Forschungsarbeiten, die aus einer dekolonial-feministischen Theorientradition heraus Kritik an dem Paradigma „sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe“ üben, eine gewichtige Stellung in dieser Analyse ein.
Mit dieser Zusammenstellung versuche ich anderen Autor*innen nützliches Werkzeug zur Verfügung zu stellen, sodass etablierte Annahmen zum Thema sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe, der Kritik entsprechend, überdacht werden können.
über gewalt gegen frauen im krieg
Chance oder Hindernis? Die Behandlung von sexualisierter Gewalt im Krieg unter dem Paradigma sexualisierte Gewalt als KriegswaffeDownload PDF Masterarbeit von Marcela Muniz-Pivaral